Das neue Bild von den Dinosauriern

Wer kennt nicht die Bilder auf denen der Triceratops langsam und steif herumläuft, der Diplodocus mühsam seinen Kopf aus dem Wasser reckt? Fast 130 Jahre lang werden die Dinosaurier als plumpe und träge Monster dargestellt. Man hält sie für wechselwarme Tiere, wie die heutigen Eidechsen und Schlangen. Bei niedriger Temperatur sind sie starr und werden erst munterer, wenn die Sonne scheint. Diese Vorstellung ist nach Meinung vieler Wissenschaftler überholt und nicht richtig. Wenn die riesengroßen Dinosaurier herumlaufen sind und die Muskeln sich bewegen, wird im Körper viel Warme frei. Wie beim Elefanten heute. Wenn er mit den Ohren fächelt, kühlt er das Blut in den Ohren ab. Das kühlere Blut gelangt in den Körper und verhindert, daß der Körper sich überhitzt.

Aber womit können sich die Dinosaurier abkühlen? Untersuchen wir die verschieden Arten entdecken wir bei vielen "Kühlgeräte". Sie vergrößern die Hautfläche, über die Wärme abgegeben werden kann.

Der Triceratops trägt ein großes Nackenschild, das mit Blutgefäßen überzogen war. Beim Stegosaurus stehen auf dem Rücken große Knochenplatten, die von Blutgefäßen durchzogen sind. Der Diplodocus hat einen langen Hals und kann über die lange Hautoberfläche die Körperwärme abgegeben.

Ein naher Verwandter des Diplodocus ist der Amargasaurus. Da er einen nur kurzen Hals besitzt, braucht er ein anderes "Kühlgerät". Am Hals und am Rücken trägt er lange Knochenstäbe, die ein großes Hautsegel aufspannen. Ähnliche Hautsegel besitzen auch der Spinosaurus und Ouranosaurus.

Erst 1992 wurden bei einen Diplodocus der versteinerte Abdruck von Haut gefunden. Entlang des Schwanzes und Rückens stehen Hautkegel. Damit erhält der Diplodocus in neuesten Rekonstruktionen einen zackigen Umriß und eine noch größere Hautoberfläche.

Wenn Dinosaurier warmblütig waren, können sie auch schnell heranwachsen.

4. Januar 1997 Gerhard Winter